Die Morgenroutine – Mein Start in den Tag

Eigentlich hatte ich schon immer eine Morgenroutine, auch wenn ich mir dieser nicht so bewusst war. Wecker, aufstehen, Kaffeemaschine an, Toilette, Gesicht waschen, cremen etc. Die Schritte liefen immer in der gleichen Abfolge ab und es lief super. Effizient, schnell aber auch wenig inspirierend. Das war für mich als Angestellte völlig ok. Ich musst ja den Bus erwischen oder hatte noch eine Autofahrt vor mir, bei der ich meinen Gedanken noch etwas nachhängen konnte. Aber durch die Selbständigkeit und die damit verbundene Arbeit im Homeoffice fiel dieser Weg und diese gedankliche Einstimmung auf den Tag weg. Folglich saß ich effizient, schnell und uninspiriert um kurz nach 6 am Schreibtisch und tippte los.

Relativ schnell wurde mir klar, dass das anders gehen muss und ich meinen Morgen bereichernder starten sollte. Also kreierte ich meine neue Morgenroutine. Und wie so oft, wenn man alle Möglichkeiten der Welt hat, stand ich erstmal vor der Überlegung, wie er denn nun ausschauen soll, mein neuer Start in den Tag.

Bewegung

Bewegung sollte rein, aber nichts zu wildes und wetterunabhängig wäre auch schön. Und idealerweise muss man dabei nicht zu viel denken und kann den Körper halbwegs gemütlich aktivieren. Ich erinnerte mich an Yogastunden, die ich vor vielen Jahren besucht hatte, und den Sonnengruß, probierte es aus und blieb dabei. Für mich sind die fließenden Bewegungsabläufe, die einfache Choreografie und die ruhige Atmung ideal, um meinen Körper morgens in alle Richtungen zu strecken und wach zu werden.

Nahrung für Körper und Geist

Als nächsten Punkte wollte ich Nahrung fürs Hirn in die Routine aufnehmen. Ich probierte Hörspiele, entspannte dabei aber so sehr, dass ich wieder einschlief und lies daher auch von Podcasts die Finger. Dann doch lieber lesen, am besten mit einem Kaffee in der Hand. Das lief auch gleich besser, zumal ich auch zu dem Zeitpunkt schon immer mindestens 30 Minuten pro Tag für ein aktuelles Buch reserviert hatte und diesen Zeit Slot nun einfach auf den frühen Morgen legte. Zu der Auswahl der Bücher später mehr.

Auch über Nahrung für den Körper habe ich nachgedacht und verschiedene Varianten ausprobiert, aber ich bin einfach kein großer Frühstücker. Mit meinem Kaffee bin ich total glücklich und verschiebe das Essen lieber auf später.

Dann lieber noch mehr Nahrung fürs Hirn, dachte ich mir und tastete mich langsam an die Meditation ran. Wer mich kennt wird wahrscheinlich sofort schmunzeln, denn ich habe nicht eine Hummel, sondern einen ganzen Schwarm im Hintern und still sitzen ist eine echte Herausforderung für mich. Aber ich habe es probiert und ich bin mir absolut sicher, dass es mir echt guttun würde. Aber der Meditation erging es wie frisch gepresstem Selleriesaft – ich weiß, dass es gut für mich ist, aber ich streiche es trotzdem. Wobei ich sagen muss, dass ich der Meditation durchaus noch eine Chance geben werde, irgendwann.

Jetzt füttere ich mein Hirn und meine Seele aber lieber mit Visualisierungen. Auch etwas was ich unbewusst schon seit meiner Kindheit mache und ich liebe es. Mir Situationen, Dinge, Menschen und Gefühle auszumalen macht mir irre viel Spaß. Und zu sehen wie meine Gedanken mich und mein Umfeld beeinflussen flasht mich immer wieder.

So waren sie also komplett meine gewünschten Bausteine für meine Morgenroutine. Nun ging es daran sie in eine Reihenfolge zu bringen und tatsächlich eine Routine daraus werden zu lassen. Ich probierte verschieden Kombinationen aus und hatte schnell meine Lieblingsreihenfolge raus. Zur Routine wurde es dann tatsächlich auch ganz schnell, weil ich merkte wie gut es mir tat und ich mich in meinem Notizbuch dazu nötigte ein Häkchen zu setzten, wenn ich es erledigt hatte.

Keine Morgenroutine = kein Häkchen = Fehler im System = doof

Und so schaut sie nun aus meine Morgenroutine

  • Der Wecker klingelt um 06:00 Uhr und ja ich gehöre zu den Menschen, die beim ersten Wecker klingeln aus dem Bett springen
  • Auf dem Weg zur Toilette mach ich einen Abstecher in die Küche und die Kaffeemaschine an
  • Im Anschluss geht es ins Bad: Wasser ins Gesicht, Creme drauf und Belag von der Zunge
  • Ab in die Küche auf ein Glas warmes Wasser
  • Den Sonnengruß mache ich dann auf dem Teppich im Wohnzimmer
  • In der Zwischenzeit ist die Kaffeemaschine heiß und ich mache mir einen Kaffee mit Hafermilch
  • Mit Kaffee und Buch geht’s auf die Couch oder den Balkon und es wird geschmökert. Mit dabei ist immer mein Textmarker, weil es für mich immer irgendwas gibt, was ich mir merken und markieren will.
  • Nach ca. 30 Minuten lesen lege ich das Buch beiseite und visualisiere drauf los. Meist stelle ich mir den bevorstehenden Tag vor und wie er idealerweise läuft. Manchmal konzentriere ich mich auf spezielle Situationen oder lasse das Los entscheiden. Das Los? Ich habe ein Glas mit verschiedenen Zielen auf kleinen Losen. Ich ziehe ein Los und visualisiere das was auf dem Los steht.

Der Hauptpart meiner Morgenroutine ist somit beendet, aber da auch die nächsten Schritte routiniert ablaufen möchte ich sie euch nicht vorenthalten.

  • Danach geht’s zurück ins Bad und die Zähne sind dran. Wenn ich Termine habe schminke ich mich auch direkt, an reinen Homeoffice Tagen lasse ich es meist bleiben.
  • Im Anschluss gehe ich eine Runde durch die Wohnung, mache das Bett, richte die Kissen auf der Couch aus und sammle verschollen geglaubte Socken auf.
  • Dann ist es Zeit für die Arbeit und ich schaue in meinen Kalender, was ich mir für den jeweiligen Tag vorgenommen habe. Bevorzugt starte ich mit der einen Sache, die ich wirklich dringend erledigen möchte/ muss/ sollte, dann ist die auch gleich weg vom Tisch.
  • Idealerweise schaue ich erst danach das erste mal aufs Smartphone. Aber ich bin nicht Robot-Girl und gerade dann, wenn ich die Disziplin an anderen Stellen dringender brauche, schaue ich auch schon mal früher drauf. Allerdings nie vor oder während dem Hauptteil der Morgenroutine und das tut mir auch wirklich gut.

So schaut er aus mein Morgen. Ach ja, zu den Büchern wollte ich noch etwas sagen. Ich sammle immer neue Buchideen und Tipps (wenn ihr welche habt, immer her damit) und gehe dann alle sechs Monate die Liste nach den Titeln durch, die mich am meisten ansprechen. Die Auswahl kaufe ich mir dann und suche mir Monat für Monat das Buch daraus raus, was mich in dem jeweiligen Monat am meisten interessiert. Meine Top 5 Bücher rund um Zeitmanagement für Selbständige habe ich übrigens in diesem Beitrag für dich zusammengefasst.

So sieht meine Morgenroutine aktuell aus. Aber ganz klar, gibt es hier kein richtig oder falsch. Und sie wird sich ganz bestimmt gemeinsam mit mir verändern und entwickeln. Wenn du also gerade auf der Suche nach deiner Morgenroutine bist, lass dich gerne inspirieren, aber mach dir nicht zu viel Druck. Go with the flow!

Alles Liebe

Deine Julia

P.S. Du bist auf der Suche nach weiteren Inspirationen? Schau mal was ich noch für dich vorbereitet habe:  BACK TO YOU

Foto unsplash