Jahres-, Monats-, Wochen- und Tagesplanung – Tut das Not?

Mich hat nun häufiger die Frage erreicht, ob es denn wirklich notwendig sei, die Planung für die verschiedenen Phasen so unterschiedlich anzugehen bzw. ob man sich davon nicht auch einiges sparen kann. Da ich das nicht in zwei Sätzen beantworten kann, gibt es nun einen Blogbeitrag dazu.

Grundlegend muss man gar nichts tun, und wenn die Unterscheidung der Phasen für dich keinen Sinn macht und dir nicht hilft, dann kannst du es natürlich sein lassen. Denn es gibt nichts Sinnloseres als eine Sache zu tun, die man bestenfalls einfach nicht tun sollte. Bevor du das System für dich abschreibst, möchte ich dir jedoch kompakt den Hintergrund und meine Beweggründe aufzeigen.

Denn für mich und auch für viele andere Selbständige funktioniert die Art der Planung und Zielsetzung sehr gut. Es ist also sehr gut möglich, dass es auch für dich funktioniert. Vielleicht fehlt dir dazu bisher nur der passende Anreiz und der Weg, der sich für dich richtig anfühlt.

Ok, nun aber zu den Hintergründen.

Die Jahresplanung verfolgt:

  • Deine Vision
  • Deine lang- und mittelfristigen Pläne
  • Strategische Entscheidungen

Die Monatsplanung verfolgt:

  • Deine Vision in Meilensteine heruntergebrochen
  • Die zeitliche Einteilung der Meilensteine, um die lang- und mittelfristigen Pläne zu erreichen
  • Eine Übersicht über den anstehenden Monat, um deine Kapazität und Auslastung einzuschätzen

Die Wochenplanung verfolgt:

  • Die Eintaktung der konkreten Aufgaben und Termine unter Berücksichtigen des Tages- und Wochenpensums
  • Eine Übersicht über die kommende Woche inkl. aller Termine und freien Zeitslots

Die Tagesplanung verfolgt:

  • Die tatsächliche Umsetzung der Aufgaben und Termine

Was die Planungsschritte mit einem Freizeitpark zu tun haben…

Anders gesagt kannst du dir die verschiedenen Planungsschritte wie die Planung eines Freizeitparks vorstellen. Die Jahresplanung entspricht dabei der Gesamtplanung eines Parks. Du überlegst dir, wie der Park aussehen soll, wo er stehen soll, wie viele Gäste ihn besuchen werden, welchen Umsatz du erzielen möchtest und welche strategischen Entscheidungen dafür notwendig sind.

Die Monatsplanung ist dann vergleichbar mit der Planung der einzelnen Fahrgeschäfte. Du planst nun jede Attraktion für sich, eine nach dem anderen. Dabei hast du immer die Gesamt- bzw. Jahresplanung im Hinterkopf und überlegst, wie das einzelne Fahrgeschäft aussehen soll, damit du die übergeordneten Ziele erreichst.

Aber auch das ist noch ein großer Aufgabenblock, daher geht es an die Wochenplanung bzw. die Detailplanung jeder Attraktion. Du stellst nun konkrete Aufgaben zusammen, die du erledigen musst, damit das Fahrgeschäft auch wirklich so aussehen wird, wie du es dir vorstellst. Du bestellst Materialien, planst Lieferzeiten ein, setzt Deadlines und sorgst dafür, dass alles innerhalb der festgelegten Zeit erledigt wird.

Nun steht der Plan und es geht an die Umsetzung bzw. die Tagesplanung. Schritt für Schritt arbeitest du die geplanten Aufgaben und Termine ab und baust Tag für Tag an deiner Attraktion. Auch hier behältst du im Hinterkopf, dass es nicht nur um diese einzelnen Fahrgeschäfte geht, sondern dass du am Ende des Jahres einen vollständigen Freizeitpark fertig haben möchtest und schon die nächsten Achterbahnen darauf warten, geplant und fertiggestellt zu werden.

Die verschiedenen Planungsschritte bauen also aufeinander auf. Wenn du keinen Plan hast, wie dein Freizeitpark aussehen soll, ist es schwierig, die einzelnen Attraktionen zu planen. Natürlich kannst du direkt damit anfangen, ein Karussell zu bauen, aber wenn du dir davor keine Gedanken dazu gemacht hast, wie der gesamte Park sein soll und wen er ansprechen soll, wirst du damit ziemlich schwer tun. Oder du hast am Ende ein Karussell und stellst fest, dass du es eigentlich gar nicht brauchst, weil du doch viel lieber einen Wildwasserpark bauen wolltest. Nun hast du viel Zeit, Geld und Energie in das Karussell gesteckt und es hilft dir am Ende nicht dabei, dein Ziel zu erreichen.

… und was das für deine Planung bedeutet

Aber nun zurück zur Realität. Es ist meiner Meinung nach extrem wichtig, die übergeordneten Ziele zu kennen, da sie maßgeblichen Einfluss auf unser Handeln haben und uns an Scheidewegen die Richtung weisen. Große Ziele und Visionen haben jedoch den Nachteil, dass sie wenig greifbar sind. Daher ist es wichtig, sie in Meilensteine herunterzubrechen. Doch auch ein Meilenstein kann noch eine große Herausforderung darstellen und bedrohlich wirken. Wenn man ihn jedoch in konkrete Aufgaben und Schritte aufteilt, wird er handhabbar. Auf diese Weise gehen wir Schritt für Schritt voran, um einen Meilenstein nach dem anderen zu erreichen und schließlich das übergeordnete Ziel zu erreichen.

Natürlich könnte man alles auf einmal planen, aber wir kennen es alle: Wir machen Pläne und dann kommt das Leben dazwischen. Aus diesem Grund plane ich nicht alles ein Jahr im Voraus, sondern passe meine Planung monatlich und wöchentlich an. Dadurch kann ich auf das Leben, die Auftragslage und meine persönliche Verfassung reagieren. Aber ich habe das große Ziel immer vor Augen und bleibe daher auf dem richtigen Weg.

Und wenn es mal nicht so läuft…

Noch eine abschließende Metapher, die ich vor kurzem in dem Buch „The Magic of Thinking Big“ von David Schwartz gelesen habe: Wenn wir von Stadt A nach Stadt B fahren wollen und auf dem Weg eine Straße gesperrt ist, bleiben wir dort weder für immer stehen, noch drehen wir um und fahren zurück nach Hause. Stattdessen justieren wir nach, suchen und finden einen anderen Weg, um letztendlich trotz der Hindernisse in Stadt B anzukommen. Genau so sollten wir auch beim Erreichen unserer Ziele reagieren. Es werden natürlich Hürden auftauchen, die Nerven und Zeit kosten und uns möglicherweise zurückwerfen. Doch wenn wir wissen, wo und was unsere Stadt B ist, werden wir sie trotzdem erreichen. Und die verschiedenen Phasen der Planung sind dabei ein hilfreiches Werkzeug.

Amen.

P.S. Du möchtest mehr über die verschiedenen Planungsschritte erfahren? In meinem Online-Training „ESSENTIAL“ habe ich jedem dieser Schritte ein eigenes Modul gewidmet, das Videoanleitungen und Arbeitsunterlagen enthält. Dadurch erhältst du kompakte Informationen zur Umsetzung und kannst direkt loslegen.

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